Melonen gut verpacken - in der Schwangerschaft und auch nach der Geburt

Melonen? Ja, aber nicht die, die ihr meint. Das Schreibhasenbaby wird gestillt und die Melonen produzieren Milch à gogo. Für den Kleinen ist das natürlich wunderbar, beim Sport allerdings nicht ganz so praktisch.  

Als ich noch nicht schwanger war, habe ich mir immer vorgestellt, wie ich mit kugelrundem Bauch schön sanft der Aare entlang jogge. Mehrere Monate nicht zu laufen, konnte ich mir nicht vorstellen. Nach dem positiven Schwangerschaftstest änderte ich also vorerst nur die Intensität meines Trainings, machte sonst aber genau so weiter wie bisher. Als ich in der sechsten Woche eine sehr starke Blutung hatte, änderte sich mein Sportplan schlagartig. Einen Abort kann man durch eine Sportpause zwar nicht aufhalten, dem Körper und dem Kopf Ruhe zu gönnen macht aber auf jeden Fall Sinn. Als eine Woche später ein Herzschlag zu hören war, waren wir überglücklich. Ich durfte zwar wieder Sport machen, aber irgendwie fühlte es sich nach dem Bangen und Hoffen nicht mehr richtig an.

Ich beschloss das Laufen sein zu lassen, mit dem Velo nur noch zur Arbeit zu fahren (5km pro Weg) und mich ganz dem Pilates zu widmen. Zum Ausgleich neben dem Joggen mache ich schon seit vielen Jahren Pilates und liebe das dadurch erreichte Körpergefühl nach einer anstrengenden Pilatesstunde.  

Nach ein paar Wochen Yoga und Pilates zu Hause, entschied ich mich ungefähr in der 20. Woche für einen Schwangerschaftspilateskurs.  Ich war begeistert! Ehrlich gesagt habe ich Schwachstrompilates erwartet. Nix da, nach einem anstrengenden Arbeitstag kam ich mehr als einmal an meine Grenzen und mein Rücken dankt mir auch jetzt nach der Geburt für das konsequente Rückentraining. Die Melonen liessen sich dabei problemlos in die alten Sport-BHs quetschen, beim Pilates braucht man in diesem Bereich ja nicht unbedingt super Halt. 

Meine letzte Pilatesstunde genoss ich zwei Tage vor dem errechneten Geburtstermin und schwupps noch einmal drei Tage später war der kleine Schreibhase da. Ich bin fest überzeugt, dass eine aktive Schwangerschaft und insbesondere Pilates dazu beiträgt, dass man die Geburt gut übersteht und sich auch der Körper schneller erholt.  

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Nach der Geburt des Schreibhasenbabys hatte ich zuerst überhaupt keine Lust auf Sport. Ich fragte meine Hebamme, ob es normal sei, dass man nicht mehr wisse wo der Beckenboden überhaupt ist (Ja, ist es :-)) und konzentrierte mich voll auf unser Baby. Ich fing zwar schon bald mit Beckenbodenübungen an, aber ich hatte erst vier Wochen nach der Geburt Lust, ein paar Rückbildungsübungen zu machen.  Beim Check-up nach sechs Wochen gab mir die Gynäkologin das Go für sämtliche sportliche Aktivitäten. Für mich war jedoch klar, dass ich vor meinem Lauf-Comeback zuerst mit Rückbildungspilates beginne. Nun bin ich seit zwei Wochen in einem tollen Rückbildungspilateskurs.  

Mein Beckenboden und ich fühlen uns jetzt bereit zum joggen und am liebsten hätte ich die Laufschuhe schon vor einer Woche angezogen. Aber dann dachte ich an Melonen, die dank Stillen ungewohnte Dimensionen angenommen haben. Ich machte mich mit meiner Mutter und dem Schreibhasenbaby auf in die Stadt um einen Sport-BH zu kaufen. Ich lernte: kein einfaches Unterfangen. Der netten Verkäuferin im Lauffachgeschäft war es ziemlich unangenehm, als sie mir nach langem anprobieren sagen musste, dass viele Hersteller nicht so gross (what?!) produzieren und sie schauen müsste, ob sie irgendwo noch etwas in dieser Grösse bestellen könne. Wir zottelten also von dannen und seither habe ich noch diverse andere Geschäfte abgeklappert, leider erfolglos. Momentan warte ich auf eine Grossbestellung eines Onlineshops und hoffe sehnsüchtig, dass einer dieser BHs passt, zum Joggen geeignet ist und gut genug stützt. 

 

Tipps nehme ich gerne entgegen, ich möchte nämlich wirklich bald wieder laufen gehen!