Oktopus für Frühchen

Am 17. November ist Welt-Frühchen-Tag und zu diesem Anlass möchte ich ein wunderbares Projekt vorstellen: Oktopus für Frühchen Schweiz.  

Auf Instagram bin ich auf mein Traummobile gestossen, gerne hätte ich für unseren Junior ein Häslimobile (was auch sonst? )bei HeArtDeco bestellt. Michaela aus Wynigen im Kanton Bern häkelt wunderschöne Kreationen, welche sie in ihrem Onlineshop verkauft. Als ich Michaela angeschrieben habe, hat sie mich darüber informiert, dass sie momentan keine neuen Aufträge annimmt, da sie momentan für das Projekt „Oktopus für Frühchen“ tätig ist. Das Projekt kannte ich noch nicht und informierte mich deshalb auf der Oktopus für Frühchen Webseite. Schon nach ein paar Zeilen war ich nicht mehr enttäuscht, dass es mit meinem Häslimobile von HeArtDeco nicht klappte, denn Michaelas Künste sollen bitte weiterhin im Dienste der Frühchen stehen.  

Nun aber mehr zum Projekt:

Die Oktopus für Frühchen Bewegung hat ihren Ursprung in Dänemark. Die Mutter eines Frühchens hat einen selbstgehäkelten Tintenfisch in den Brutkasten gelegt. Das kleine Menschlein wurde dadurch ruhiger und hörte auf, ständig an den diversen Schläuchen im Brutkasten zu ziehen. Also kamen auch andere Frühchen in den Genuss von selbstgehäkelten Tintenfischen und sowohl Atmung als auch Herzschlag wurden regelmässiger, der Sauerstoffgehalt im Blut stieg ebenfalls an. Seit Februar 2013 werden deshalb in vielen Spitälern gehäkelte Tintenfische in die Brutkästen gelegt. Man vermutet, dass die Tentakel die Kleinen an die Nabelschnur im Mutterleib erinnern und sie deshalb positiv auf die Kraken reagieren. Bereits in Mamas Bauch spielen Babys mit der Nabelschnur. Die vielen Oktopusarme sorgen zudem für Ablenkung und verhindern, dass die Frühchen an den vielen Schläuchen und Sonden im Brutkasten ziehen. In der noch unbekannten Welt an etwas ziehen zu können, beruhigt sie wahrscheinlich.  

In der Schweiz kommen gemäss Oktopus für Frühchen jedes Jahr mehr als 6’000 Kinder zu früh, das heisst vor der 37. Schwangerschaftswoche, zur Welt. Ein vorzeitiger Start ins Leben kann für die Familie und das Kind schwer sein. Ein gehäkelter Tintenfisch kann unterstützen und dem Frühchen Geborgenheit geben.  

oktopus kistejpg

Die Freiwilligen von Oktopus für Frühchen Schweiz setzen alles daran, dass jedes Frühchen in der Schweiz einen Oktopus erhält und diesen nach seinem Spitalaufenthalt mit nach Hause nehmen kann. Sie arbeiten mit folgenden Spitälern zusammen:

Universitäts-Spital Zürich

Universitäts-Kinderspital beider Basel

Universitätsklinik für Kinderheilkunde, Inselspital Bern

Kinder Spital Chur

Kantons-Spital Winterthur

Kantonsspital St.Gallen 

Die Tierchen werden im Spital gewaschen und desinfiziert. Weitere Sicherheitsvorschriften und wie ihr selbst mitmachen könnt, findet ihr auf www.oktopusfuerfruehchen.ch 

Ich selbst kam drei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin zur Welt, glücklicherweise musste ich nicht in den Brutkasten. Jetzt da ich selbst schwanger bin, denke ich oft an die vielen Mütter, welche ihre Kinder viel zu früh zur Welt bringen müssen. Ich hoffe, dass es unser kleiner Mann mindestens genau so lange in meinem Bauch aushält, wie ich damals bei meiner Mama. Sollte er doch als Frühchen das Licht der Welt erblicken, beruhigt es mich zu wissen, dass wir hier beste medizinische Versorgung geniessen und Freiwillige, wie Oktopus für Frühchen, eine Vielzahl von Stunden investieren um den „chliine Chnöpf“ einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. 


Bildquellen: von Oktopus für Frühchen zur Verfügung gestellt. 

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